Helmi Vent Helmi Vent

Vorträge und Seminare

Seminare mei Helmi Vent

04. September 2023

Unterwegs entlang von Bruchlinien Vortrag im Rahmen des InSEA Welt-Kongresses „Fault Lines“, September 4-8, 2023, in Çanakkale, Türkei

16:00 Uhr, Vortrag mit Film-Screenings aus dem Lab Inter Arts, Salzburg
Tagungsort: Çanakkale Onsekiz Mart University (COMU)

Dem Vortrag liegt das Verständnis zugrunde, dass der Mensch, kulturanthropologisch und gesellschaftlich gesehen, permanent zwischen ungebrochenen und gebrochenen Linien unterwegs ist. Via Filmdokumentationen aus dem Lab Inter Arts (Leitung Helmi Vent) werden internationale Kollaborationsprojekte in öffentlichen Räumen vorgestellt, in denen junge Menschen aus verschiedenen Ländern, u.a. aus Österreich, versuchen, Bruchlinien als anregende Triebfeder wahrzunehmen und sie unter künstlerischen und sozialkulturellen Fragestellungen aufzuarbeiten. Dabei stellen sich sowohl für die Protagonisten als auch für die Rezipienten Fragen nach möglichen eigenen Anteilen an den meist kulturbedingten Frakturen. Letztere fordern alle Beteiligten auf, innerhalb des Kulturkreises der Gastgeber bruchlinienfreundliche Formen einer Mit-Verantwortung zu übernehmen.

17. Juni 2023

„Voices of Resistance“: Performative Befragung der Lehr- und Lernkultur in der mitteleuropäischen universitären Musikausbildung Vortrag im Rahmen der „Paris Conference on Arts & Humanities“, 16–19 June, 2023, Paris

16:00 Uhr, Vortrag mit Film-Screenings
Tagungsort: Çanakkale Onsekiz Mart University (COMU)

Das Paper nimmt Bezug auf das Thema der Paris Conference 2023, New Revolution, im Sinne einiger originaler Bedeutungsaspekte von revolutio (lat.): Umwälzung, Neugestaltung, Wende. Im Einzelnen geht es um eine Neugestaltung bestehender Lehr- und Lernkulturen in der musikalisch-künstlerischen Hochschulausbildung. Die Durchführungsplattform für die „Voices of Resistance“ sind videodokumentierte Projekte an verschiedenen Kunstuniversitäten im deutschsprachigen Raum, initiiert und begleitet von der Autorin dieses Papers.

Die Menschen, die die Projekte wesentlich prägen, sind Studierende aus verschiedenen musikkünstlerischen Fachrichtungen. Was die „Voices“ verbindet, sind ihre gemeinsamen Anliegen: Sie protestieren gegen einseitige, eurozentrische Kunst- und Wissensproduktion, vor allem in den vokalen und instrumentalen Hauptfächern ihrer Musikstudien, und fordern eine Neuausrichtung und offenere Neugestaltung von bestehenden musikkünstlerischen Studiengängen. Die künstlerischen Mittel der jungen Protestierenden sind ihre performativen Kompetenzen mit ihren verschiedenen vokalen, instrumentalen, körperlich-tänzerischen Ausdrucks- und öffentlichen Darstellungsformen (s. Film-Dokumentationen).

27. Mai 2022

Nebenan ist überall. Kreisläufe von Kulturarbeit Vortrag im Rahmen der Tagung "Creative Interactions 2022. Creative learning, creative teaching and teaching for group creativity in music education" an der Hochschule für Musik und Theater München vom 26.-27. Mai 2022

15 Uhr Vortrag mit Filmdokumentationen aus dem Lab Inter Arts, Salzburg
Tagungsort: Hochschule für Musik und Theater München, Gebäude Luisenstraße

Das Paper klinkt sich in das Münchener Symposiumsthema ein mit einem Projektbeipiel, in dem Menschen aus verschiedenen sozialen und kulturellen Daseins- und Lebensformen zusammengeführt wurden, um Kreisläufe verbindender Kulturarbeit mit künstlerischen Mitteln einzuleiten. Die Rede ist von Nebenan – Zwischen Lebenskunst und Leberkas, das im Lab Inter Arts im öffentlichen Raum von Salzburg über einen Zeitrahmen von zwei Semestern im Studienjahr 2012-13 stattgefunden hat. Anhand von filmdokumentierten Ausschnitten soll dieses Projekt in seinen Hauptmerkmalen vorgestellt und zur Diskussion gestellt werden: Sein Konzept des Tauschens, seine orts- und situationsorientierte Projektpraxis, seine dialogischen Begegnungsformen, seine Ansätze einer filmgestützten, künstebasierten Forschung.

Filmtrailer zum Projekt: Nebenan – Zwischen Lebenskunst und Leberkas

10. Mai 2022

„Wo geht’s lang?“ Räume als Co-Regisseure in performativen Künsten Gastvortrag und -seminar im Rahmen einer Vortragsreihe am Institut für Musik- und Bewegungspädogogik/Rhythmik der Universität für Musik und darstellenden Kunst Wien

14:00–17:30 Uhr Gastvortrag und -seminar mit Filmdokumentationen aus dem Lab Inter Arts, Salzburg
Ort: Franz Liszt-Saal, Lothringer Str. 18, 1030 Wien

„Wo geht’s lang?“ fragt nach Verortungen von Menschen, die in einem performativen Prozess in diversen Räumen ihren Platz bzw. ihr Wirkungsfeld suchen. Wo geht’s lang? stellt Verortungen und Niederlassungen auch immer wieder in Frage, führt zu Umorientierungen und Richtungswechseln auf körperlich-klanglicher und geistiger Ebene. Was passiert, wenn räumliche Gegebenheiten Performance- und Nachdenk-Plateaus für verschiedenste Erzählungen von Beteiligten werden? Was passiert, wenn räumliche und situative Gegebenheiten als Co-Regisseure auf Aktionsbühnen auftauchen?
Zur Veranschaulichung nutzt Wo geht’s lang? filmische Dokumentationen von RaumKlangKörper-Projekten mit Performern und Performerinnen am Lab Inter Arts, Salzburg.
Das in den Projekten verwendete Textmaterial wird zur Weiternutzung bereitgestellt.

17. September 2021

Natur – Mensch, ein alter-neuer Bund Statement im Rahmen der Auftaktveranstaltung von „SALZBURG fairantworten – netzwerk natur“

15:30 Uhr, Statement, Alter Markt, Salzburg, Österreich

Wie kommt es zu den auf dem Veranstaltungsplakat genannten Zerstörungs- und Ausverkaufsproblemen des Salzburger Landes? In meinem eigenen beruflichen Nachdenk- und Arbeitsfeld, Kunst-Kultur-Bildung, gibt es ein paar Schnittmengen, die in das hineinragen, was hier und heute befragt und thematisiert wird, z.B. übergreifende Aspekte der Denk- und geistigen Entwicklungsgeschichte unserer westlichen Kultur.

Vollständiger Text: Natur – Mensch, ein alter-neuer Bund (PDF)

11. Juli 2019

Das Experiment als künstlerisches und anthropologisches Prinzip am Beispiel des Lab Inter Arts, Salzburg Vortrag mit Filmbeispielen im Rahmen des „36th InSEA World Congress“ in Vancouver, Canada, 09. - 13. Juli 2019

11:00 Uhr, Vortrag mit Filmbeispielen und anschließender Diskussion
Tagungsort: University of British Columbia (UBC), Vancouver BC, Canada

Das Paper mit seinen begleitenden Bild-Ton-Beispielen zielt darauf ab, Kern-Potenziale des Experimentierens herauszuarbeiten: Aus der Basisperspektive ist experimentelles Tun eine Plattform für inter- und transdisziplinäre Praxis in den Künsten; aus übergreifender Perspektive transformiert experimentelles Tun gewonnene Erfahrungen und Erkenntnisse in Arten und Weisen einer Gestaltgebung und öffnet alternative Handlungs- und Denkräume im Kontext wechselnder Lebenswirklichkeiten.

31. Mai 2019

Kontextuelle Bedingtheiten performativer Interaktionen Vortrag mit Filmdokumentationen im Rahmen der „Conference Creative Interactions – Dynamic Processes in Group Music Activities“, 30.5. - 01.06.2019, München

11:00 Uhr, Vortrag mit Filmbeispielen und anschließender Diskussion
Tagungsort: Hochschule für Musik und Theater München

Interaktionen in künstlerischen Bereichen haben viele Gesichter - je nach Kulturraum, je nach Denk- und Glaubenstradition der jeweils interagierenden Menschen.
Vor dem Hintergrund der Vieldeutigkeit des leitenden Terminus der Konferenz „Interaction“ fokussiert das Paper verschiedene situative, sozialkulturelle und gesellschaftliche Bedingtheiten von Interaktionen in diversen Klang- und Bewegungs-Szenarien. Die Ausdrucks- und Mitteilungsformen der beteiligten Akteure und Akteurinnen, ihre Narrative, ihre Klang- und Körperbilder bis hin zu übergreifenden Paradigmen, sind immer kontextuell, genauso wie die interaktiv ausgerichteten Arbeitsprozesse selbst. Sie sind mit dem Ort ihres Entstehens verwurzelt, weder übertragbar noch mit eindeutigen Parametern abschließbar.

30. März 2019

„I have a question: Do Europeans sing in trees?“ Vortrag mit Filmbeispielen im Rahmen des „Asian Conference on Arts&Humanities: Reclaiming the Future“, 29. - 31. März 2019, Tokyo (Japan)

14:00 Uhr, Vortrag mit Filmbeispielen und anschließender Diskussion
Tagungsort: Toshi Centre Tokyo
Organisation: The International Academic Forum (IAFOR)

Der Vortrag rückt Menschen aus Salzburg, Österreich, in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, die trotz vieler gesellschaftlicher Turbulenzen die Demokratie als ein besonders schätzenswertes anthropologisch-gesellschaftliches Konzept erachten. Sie nehmen die menschliche Fähigkeit zur Veränderung als wertvolles Potenzial wahr, mischen sich mit performativen Mitteln in undemokratische Geschehnisse ihres kulturellen und sozialen Umfelds öffentlich ein, üben Kritik – meist von unten, gerichtet an die Oberen – und machen zwischen Arts&Humanities alternative Handlungsvorschläge.

08. Juni 2018

Es war einmal ein Lattenzaun mit Zwischenraum hindurchzuschaun (Morgenstern). Überlegungen zum INTER beim Inter-Disziplinären in den Künsten Vortrag mit Filmbeispielen im Rahmen der Vorkonferenz zum „Kolleg für Musik und Kunst Montepulciano“, 2018, Hochschule für Musik und Tanz Köln, Standort Wuppertal

11:00 Uhr, Vortrag mit Filmbeispielen und anschließender Diskussion
Tagungsort: Hochschule für Musik und Tanz / Standort Wuppertal

So klar ist das nicht mit der Interdisziplinarität – mal meint sie eine Vernetzungsidee zwischen verschiedenen Künsten, zwischen Künsten und Wissenschaften, zwischen Künsten und Medien, mal eine Methode oder eine Arbeits- und Organisationsform, mal wird Interdisziplinarität als ein modisches Programm zur Drittmitteleinwerbung instrumentalisiert. In einigen Kulturen werden interdisziplinäre Vernetzungskonzepte als merkwürdig wahrgenommen, da – ihrer Tradition gemäß – die verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen schon immer zusammengehört haben und in separierter Form bis heute nicht vorstellbar sind.

In einem Streifzug durch Erscheinungsformen und Verstehensweisen von Interdisziplinarität werden Schnittstellen von ‚disziplin‘-orientierten Lattenzäunen und deren Zwischenräume fokussiert, die beim Versuch eines Hindurchschauns vielfältige Blickwinkel und Panoramen freigeben. Anhand von Filmausschnitten werden Möglichkeiten aufgezeigt, wodurch Interdisziplinarität – beispielhaft in den ‚Zwischenräumen‘ von Performance Art im Lab Inter Arts, Salzburg, – entstehen kann.

24. Februar 2018

Etwas Neues unter der Sonne? Vortrag mit Filmdokumentationen im Rahmen der „Conference on International Opportunities in the Arts: Exploring New Horizons“, 22. - 24. Februar 2018, Québec (Kanada)

10:15 Uhr Uhr, Vortrag mit Filmdokumentationen
Tagungs-Ort: Université Laval, Québec City, Québec, Canada

Der Vortrag greift das Thema der 2018 „International Conference on Opportunities in the Arts, Exploring New Horizons“, als Frage auf: Was können Neue Horizonte in den Künsten sein? Experimentelle Kunst, Mixed Media, Digitalkunst, Avantgarde-Kunst des 21. Jahrhunderts? Stehen solche Strömungen im Widerspruch zum alttestamentarischen Statement des Predigers Salomo „Es gibt nichts Neues unter der Sonne“?

Gesamtes Abstract: Etwas Neues unter der Sonne? (PDF)

23. November 2017

Sich Einklinken in Communities durch performative Interventionen im öffentlichen Raum Pecha Kucha-Präsentation im Rahmen der „7th World Summit of the World Alliance for Arts Education Conference: Engaging with Communities: Creative Pedagogies“, 22. - 25. November 2017, Auckland (Neuseeland)

10:30 Uhr, Pecha Kucha-Präsentation
Kongress-Ort: Owen G. Glenn Building; University of Auckland, Auckland, Neuseeland

Die Pecha-Kucha Folien stellen Ausschnitte aus cross-over Arts-Projekten im öffentlichen Raum vor, die seit 2009 bis heute als Feldstudien mit Studierenden aus verschiedenen Studienbereichen und verschiedenen Universitäten im europäischen und asiatischen Kulturkreis durchgeführt worden sind und werden. Konkrete Herausforderung für die teilnehmenden Personen ist die Unvorhersehbarkeit ortsspezifischer und community-bezogener Situationen.

Gesamtes Abstract: Sich Einklinken in Communities durch performative Interventionen im öffentlichen Raum (PDF)

19. November 2016

Songs of(f) Stage Impulsvortrag im Rahmen des Symposium „Sound – Traces – Moves. Klangspuren in Bewegung“. Gesellschaft für Tanzforschung/gtf, Deutschland, 18.-20. November 2016, Salzburg (Österreich)

14:30 Uhr, Impulsvortrag
Tagungsort: Universität Mozarteum Salzburg, Orff-Institut (Österreich)

Der Vortrag rückt ein Performance-Projekt in den Mittelpunkt, das an der Universität Mozarteum Salzburg mit Performern der TanzMusikTheaterWerkstatt entwickelt worden und zur Eröffnung des 22. Internationalen Festivals zeitgenössischer Musik – ASPEKTE Salzburg, im Mai 1998 aufgeführt worden ist: „Songs of(f) Stage“. Das Mauricio Kagel gewidmete RaumKlangKörper-Theater nimmt in seinen 90 Aufführungsminuten die offenen und verdeckten Räume eines klassisch gebauten Theaters in den Blick, um mit Hilfe des ihm eigenen ‚Instrumentariums‘ mit den real-vorhandenen Raumklängen und Klangräumen ins Gespräch zu kommen.

Gesamtes Abstract: Songs of(f) Stage (PDF)

10. April 2016

Zwischen Kunst und Kultur: Performance Art als eine integrale Form von „Doing Culture“ Vortrag im Rahmen von „The Asian Conference on Arts & Humanities 2016“, 7.-10. April 2016, Kobe (Japan)

12:00 Uhr, Vortrag, Art Center of Kobe, Kobe (Japan)

Es werden Ausschnitte kunstspartenübergreifender Feldstudien vorgestellt, die in ihrem künstlerischen Forschungsansatz nach integralen Formen künsterischer, kultureller und gesellschaftlicher Mitgestaltung im Sinne einer „Doing Culture“ suchen. ... In Anbetracht von Studienkonzepten, die – entsprechend dem Thema dieser Konferenz – Arts and Humanities miteinander in Beziehung setzen, lassen sich die hier vorgestellten und durch audiovisuelle Dokumentationsbeispiele veranschaulichten Performance-Projekte als Applied Humanities auf der Basis performativer Künste einordnen.

Gesamtes Abstract: Zwischen Kunst und Kultur: Performance Art als eine integrale Form von “Doing Culture” (PDF)
unter http://iafor.org/acah2016-speakers (abgerufen am 15. Sept. 2016)

16. Februar 2016

Performing Arts – Performance Art: Zwischenräume und bewegliche Übergänge Vortrag im Rahmen der „18th International Conference on Communication, Visual and Performing Arts Studies“, 15.-16. Februar 2016, Istanbul (Türkei)

10:30 Uhr, Vortrag, Istanbul (Türkei)

„Performing Arts – Performance Art: Zwischenräume und bewegliche Übergänge“ lautet der Titel eines vierjährig angelegten künstlerischen Forschungsprojekts, das sich die Aufgabe gestellt hat, solche gleitenden Übergänge in den Zwischenräumen beider Genres herauszuarbeiten. Dabei greift dieses Paper eine Forschungsfrage aus dem Gesamtprojekt schwerpunktmäßig heraus, nämlich wie und unter welchen Bedingungen sich solche Übergänge zwischen Reinterpretation und Neuproduktion im performativen Prozess ereignen können.

Gesamtes Abstract: Performing Arts – Performance Art: Zwischenräume und bewegliche Übergänge (PDF)

02. Juni 2015

Andere Räume – Andere Klangräume. Raum als ein Katalysator für eine Kunst des Offenen Vortrag im Rahmen der „6th International Conference on Visual and Performing Arts“, 1.-4. Juni 2015, Athen (Griechenland)

10:00 Uhr, Vortrag, Athens Institute for Education and Research (ATINER), Athen (Griechenland)

Wenn Musiker ihre gewohnten Proben- und Aufführungsräume verlassen und eines Tages in einem Park oder auf einem Friedhof ihr Instrument zum Klingen bringen oder auf einem Baum, einem Friseurstuhl oder unter einem Steinhaufen zu singen beginnen, dann ist das oft mehr als ein vordergründiger Austausch einer Örtlichkeit. Dahinter steckt oft ein tiefliegendes Sehnen, die Besetztheit der im musikorientierten Studienbetrieb gewohnten Raum- und Klanglandschaften mit ihren eingespielten Ritualen freizuschaufeln und neu zu bespielen.

Gesamtes Abstract: Andere Räume – Andere Klangräume. Raum als ein Katalysator für eine Kunst des Offenen (PDF)

03. Januar 2015

Arts and Humanities in a Global World - Künstlerische und transkulturelle Feldstudien Vortrag und Podiumsdiskussion im Rahmen der „2nd Annual International Conference on Humanities & Arts in a Global World“, 3.–6. Januar 2015, Athen (Griechenland)

10:30 Uhr, Vortrag, Athen (Griechenland)
16:30 Uhr, Podiumsdiskussion

Das Paper beginnt mit Reflexionen über die konstitutiven Termini des Tagungssthemas:
„Humanities“, „Arts“ and „Global World“ und setzt fort mit Fragen nach möglicher Transformierbarkeit der ‚großen‘ Begriffe in handhabbare Denk-, Fühl- und Handlungskategorien. Der Versuch einer Transformierung zielt darauf ab, eine Verbindung zwischen Humanities as academic disciplines and Humanities as Practical or Applied Humanities or Applied Life Sciences herbeizuführen.

20. August 2014

Lab Inter Arts - Eine Plattform für transkulturelle Performance-Projekte Konzeptpräsentation und Diskussion im Rahmen der „Alpbacher Hochschulgespräche“

16:00 Uhr, Alpbach (Tirol)

Im Rahmen des Themenblocks „Universities of the Future - Showcasing Transformation in Action“ bei den „Alpbacher Hochschulgesprächen“ stellt Helmi Vent ihr Lehrkonzept LIA - Lab Inter Arts vor, für das ihr im Juli 2013 der „Ars docendi-Staatspreis für exzellente Lehre“ vom Bundesminister für Wissenschaft und Forschung verliehen worden ist. In ihrer Konzeptpräsentation wird H. Vent folgenden Fragen nachgehen und diskutieren: „Wie kann forschend-künstlerische Lehre akademische, künstlerische und kulturelle Grenzen überwinden? Wie kann künstlerische Performance zu Partizipation an sozialkulturellen und gesellschaftlichen Aufgaben anregen? Wie können Übergänge von fachlich-künstlerischer Qualifikation zu übergreifender Kulturarbeit ermöglicht werden?“
Die Hochschulgespräche - so die Aussendung des Europäischen Forum Alpbach - sollen eine „informelle Dialogplattform für nationale und internationale ExpertInnen und Stakeholder des Hochschulsektors sein“.

WS und SS 2012–2013

Lebenskünstler – Lebenskunst Seminar in Verbindung mit gleichnamigem Interdisziplinären Projekt

Inhalte:

  • Textstudien, die anregen, sog. künstlerisches Tätigsein unter geschichtlichen, gesellschaftspolitischen und sozialkulturellen Perspektiven wahrzunehmen.
  • Basis der Textstudien: Feldarbeiten vor Ort, in denen ‚Geschichten’ von kontaktierten Lebenskünstlern, ihre Lebens‚Werke’ auf ihren jeweils eigenen Lebensbühnen Anlass für kleine gemeinsame Projekte vor Ort werden.
Basislektüre

BIANCHI, Paolo (1998): Das LKW. Vom Gesamtkunstwerk zum Lebenskunstwerk oder Ästhetisches Leben als Selbstversuch (Teil I)
In: KUNSTFORUM international (Ztschr.): Lebenskunstwerke (LKW), Bd. 142, Okt.–Dez. 1998, S. 50 ff
KUNSTFORUM international (Ztschr.) (1999): Lebenskunst als real life, Bd. 143
SCHMID, Wilhelm (1998): Das Leben als Kunstwerk. Versuch über Kunst und Lebenskunst. Ihre Geschichte von der antiken Philosophie bis zur Performance Art
In: KUNSTFORUM international (Ztschr.): Bd. 142 Okt.–Dez. 1998, S. 72–79
SCHMID, Wilhelm (1998): Philosophie der Lebenskunst. Eine Grundlegung
(Suhrkamp TB Wissenschaft Nr. 1385) Frankfurt/M., 10. Aufl. 2007
WELSCH, Wolfgang (2010): Was ist eigentlich Transkulturalität?
In: Lucina Darowska. Thomas Lüttenberg, Claudia Machold (Hg.): Hochschule als transkultureller Raum? Kultur, Bildung und Differenz im Unterricht
(transcript) Bielefeld

02. November 2012

Lieder und Leiern. Stimmen im Dialog mit Vertrautem und Fremdem bei sich selbst und bei Anderen Präsentation und Diskussion von Filmdokumenten von Vokal-Labor-Projektenim Rahmen der 9. Internationalen „Stimmtage Stuttgart“Stuttgart, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, 9:00 Uhr

Die Performer in den vorgestellten Vokal-Projekten sind Studierende aus unterschiedlichen Studienbereichen am Salzburger Mozarteum, VoiceArtists als Gäste sowie Menschen aus dem Salzburger Umfeld, die Interesse daran haben, neue Lieder über Improvisationen entstehen und ‚alte’ Lieder wieder neu werden zu lassen. Je nach Herkunft und Ausbildungssituation lehnen sich die Vokalsprachen der Performer auch an Techniken westlich-klassischer Gesangskulturen an (Filmbeispiel).

Dass die Klangsprachen auch Verkörperungen von Vorstellungs- und Lebenswelten der Performer sind, lässt die „Lieder und Leiern“ in kleine Ausdrucksformen von Lebenskunst hineinreichen (Filmbeispiel). Gleichermaßen sind die „Lieder und Leiern“ ein immerwährender Anlass, Prozesse der Einverleibung und Ausgrenzung von ‚Fremdem’ ins Bewusstsein zu rücken und sich singend und spielend mit den ‚Liedern’ von Anderen im Kontext der jeweiligen lebensgeschichtlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Gegebenheiten auseinanderzusetzen (Filmbeispiel).

29. September 2012

Künste-Labor? Nein Danke! Lieber was Handfestes. Vortrag, Filmpräsentation und Gesprächsaustausch Bremen, Haus der Wissenschaft, 11:00 Uhr

Mit dem ‚Handfesten’ ist das so eine Sache. Kaum hat sich Festes gefestigt, gleitet es uns aus der Hand. Überraschend. Unvorhersehbar. Aber gerade in dieser Unvorhersehbarkeit selbst- oder fremdproduzierter Flügelschläge von Schmetterlingen setzt das Interesse des Vortrags an: Es bekennt sich zu experimentellen Labor-Versuchen (nicht nur) in den Künsten, zu wackeligen Versuchen des Suchens und Versuchens, das im achtsamen Umgang mit Ungewissheit seine Stärke zeigt.
Labor-Modell: Das LIA – Lab Inter Arts an der Universität Mozarteum Salzburg

SS 2012

Verbindungen von Musik und Tanz nach 1970

In dem variantenreichen Beziehungsverhältnis von Musik und Tanz – ob nach hierarchisch geordneten oder in wechselseitig durchdringenden Prinzipien tänzerischer und musikalischer Gestik oder ob in Form einer autonomen Dialogführung beider Künste – geht es, unterstützt durch Filmdokumentationen, um ein Herausarbeiten

  • von anthropologisch-kulturellen Hintergründen und Gegebenheiten ausgewählter Ausprägungsformen mitteleuropäischer Musik-Tanz-Landschaft
    (schwerpunktmäßig ab 1970),
  • von ästhetischen Eigenarten, die das Zusammenwirken beider Künste in diesen gewählten Ausprägungsformen bestimmen,
  • von unterschiedlichen Funktionen der einzelnen Ausdrucksformen in der Spiegelung gesellschaftspolitischer Konzepte.

Grundlage der Auseinandersetzung bilden ausgewählte Schriften von Musik- und Tanzkünstlern, Musik- und Tanzwissenschaftlern sowie Kunstphilosophen der vergangenen Jahrzehnte.

Basislektüre

VENT, Helmi: Funktionen musikalischer Komposition im zeitgenössischen Tanztheater
In: Gesellschaft für Tanzforschung (Veröff.) / KLEIN, Michael (Hg.): Tanzforschung, Bd. 2/1991,
Nötzel Verlag, Wilhelmshaven 1992
REININGHAUS, Frieder/SCHNEIDER, Katja (Hg.): Experimentelles Musik- und Tanztheater. Reihe: Handbuch der Musik im 20. Jahrhundert – Band 7.
Laaber, Laaber 2004

WS 2011–12

Von Dada bis dato. Prozessorientierte Konzepte in den Künsten

Die Lehrveranstaltung wirft ein paar Spotlights auf verschiedene Strömungen, Werke und Schlüsselfiguren in den Künsten des 20. Jahrhunderts bis hin zu künstlerischen Crossover-Laboratorien unserer Tage. Bei den ausgewählten Strömungen rückt der Prozess des Kunstmachens, der Prozess des Werdens und Entstehens von Kunst in den Mittelpunkt: Dada, Fluxus, Happening, Performance, Site Specific Art u.a.. Die Auseinandersetzung mit situativen Bedingungen des Art-Making Process, das Experimentieren mit Materialien und Techniken, mit Kommunikations- und Interaktionsformen etc. werden dabei selbst zum Thema von Kunst und suchen in den Laboratorien des 21. Jahrhunderts immer wieder nach neuen Versuchsräumen für eine Integration der Künste ins gesellschaftliche, politische und soziale Leben.

Grundlage der Orientierung und Auseinandersetzung bilden ausgewählte Texte sowie Klang- und Filmbeispiele.

Basislektüre

DREHER, Thomas: Performance Art nach 1945. Aktionstheater und Intermedia.
Wilhelm Fink, München 2001

WS und SS 2009–2010

Projektarbeit im interkulturellen Kontext Schwerpunkt: westliche (zentraleuropäische) und südasiatische Kultur (Indien)

Das Seminar im Rahmen „Ästhetischer Theorien“ ist eine Ergänzungs-Lehrveranstaltung zum interkulturellen Projekt „ConCom“ auf der Kooperationsschiene LIA – Lab Inter Arts (Mozarteum Salzburg), Boston University (USA) und Kala-Academy/Goa (Indien). Das Seminar ist ein Angebot im Rahmen des „Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst“ der Salzburger Universitäten Paris Lodron und Mozarteum.

Das Seminar fokussiert

  • philosophisch-religiöse sowie sozial-gesellschaftliche Fragestellungen in Bezug auf indische Kultur und in Bezug auf die geplante performative Laborarbeit vor Ort,
  • ästhetische Ausprägungsformen ausgewählter indischer Klang-, Tanz- und Performance-Künste, gewählten Ausprägungsformen bestimmen,
  • Projektbedingungen, die sich an kontextuellen Gegebenheiten und Ressourcen orientieren werden,
  • Dokumentationsformen der ersten Projektentwicklungsphase und deren geplante Evaluation im SS 2010.

Das mehrjährig angelegte ConCom-Projekt begibt sich im Dezember 2009 in seiner ersten Phase nach Mumbai und Goa. Im Januar 2010 wird die LV nach der Rückkehr der ProjektteilnehmerInnen regulär fortgesetzt.

Basislektüre

MALL, Ram Adhar: Philosophie im Vergleich der Kulturen. Interkulturelle Philosophie – eine neue Orientierung
Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1995
HAN, Byung-Chul: Hyperkulturalität. Kultur und Globalisierung
Merve, Berlin 2005

WS 2008–09

Interkulturelle Projekte in den Künsten – Konzepte und Modelle

Die Lehrveranstaltung befasst sich zunächst mit dem Bezugsverhältnis von Kunst-Kultur-Interkultur. Auf dieser Hintergrundplattform werden – begleitet von Filmbeispielen – Konzepte von Künstlern und Künstlerinnen, die ihre Entwürfe in interkulturelle Zusammenhänge eingebunden haben, vorgestellt und diskutiert. Die Konzeptdiskussionen werden ergänzt durch Live-Präsentationen von Vertretern und Vertreterinnen aus verschiedenen Kunst- und Kulturbereichen.

Partner der Lehrveranstaltung: Leopold Kohr Akademie, Salzburg; Kulturelle Sonderprojekte Salzburg; K. initiative junge kultur salzburg

Basislektüre

VENT, Helmi: Intermediale künstlerische Bildung in der Projekt- und Kulturarbeit. Statement
In: PASUCHIN, Iwan (Hg.) (2007): Intermediale künstlerische Bildung. Kunst-, Musik- und Medienpädagogik im Dialog
Kopaed, München, S. 63–69

Künstebasiertes Forschungsprojekt: Videogestützte Studienmaterialien im Vernetzungsbereich der Performancekünste Vortrag und Filmpräsentation im Rahmen der „16. fnm-austria Tagung (forum neue medien austria)“, Sektion: Medienproduktion für Aus- und Weiterbildung, 8. und 9. Mai 2008, Universität Salzburg

16:00 Uhr, Vortrag und Filmpräsentation
Tagungsort: Universität Salzburg, Salzburg (Austria)

Mit einem laufenden Projekt aus der Lehr- und Forschungspraxis an der Universität Mozarteum Salzburg wird eine Arbeit vorgestellt, die auf die Produktion von film- und textverbundenen Studienmaterialien im Vernetzungsbereich der Performancekünste abzielt (Schwerpunkt: Experimentelles Musik- und Tanztheater, RaumKlangKörperTheater). In deutscher und englischer Sprache sind die Materialien für den Einsatz in universitären und außeruniversitären Aus- und Weiterbildungsprogrammen konzipiert - zunächst als DVD-Serie, später auch als Web-Plattform.

Gesamtes Abstract: Künstlerisches Forschungsprojekt: Videogestützte Studienmaterialien im Vernetzungsbereich der Performancekünste (PDF)

Tagungs-Programm:
http://www.uni-salzburg.at/fileadmin/oracle_file_imports/554462.PDF

WS 2007–08

Raumdimensionen in den Künsten

Das Interesse der Lehrveranstaltung gilt ausgewählten zeitgenössischen Strömungen und Leitideen von Labor- und Inszenierungsfeldern, in denen Räume bzw. Orte den Anlass gegeben haben für die Entstehung von Bewegungs-/Aktions-/Klang-/Skulptur- etc. -Künsten. Um die ästhetischen, sozialkulturellen und gesellschaftspolitischen Hintergründe solcher Strömungen in der Gegenwart verstehen und einordnen zu können, werden auch Vorläufer von Raum-Inszenierungskonzepten aus dem 20. Jahrhundert vorgestellt. In Verbindung mit dem Konzept „Doing Culture“ werden die theoretischen Studien der LV durch künstlerisch-kulturelle Praxisaspekte in Laborräumen vor Ort komplementiert und didaktisch reflektiert.

Die LV ist ein Angebot im Rahmen des „Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst / Paris Lodron Universität Salzburg und Universität Mozarteum Salzburg“.

Basislektüre

ANGERMANN, Klaus / BARTHELMES, Barbara: Die Idee des klingenden Raumes seit Satie
In: JOST, Ekkehard (Hg): Musik zwischen E und U
Schott, Mainz, London, New York, Tokio 1984, S. 107–126
SEITZ, Hanne: Räume im Dazwischen. Bewegung, Spiel und Inszenierung im Kontext ästhetischer Theorie und Praxis
Klartext, Essen 1996
SCHROER, Markus: Räume, Orte, Grenzen. Auf dem Weg zu einer Soziologie des Raums
Suhrkamp, Frankfurt 2006

SS 2007

„Doing Culture“ Teil II

Als Fortsetzung des Seminars „Doing Culture“ vom WS 2006-07 werden wir uns im SS 2007 auf verschiedene Diskussionsfelder zwischen Kulturanthropologie Kunst Performance begeben und diesmal insbesondere prozesshaft orientierte Kulturarbeit in Form performativer Praxis ins Blickfeld der Aufmerksamkeit rücken. Die im Interdisziplinären Projekt „RaumKlangKörperTheater“ (s. LV 12.0005) erarbeiteten Rohmaterialien vom WS 2006/07 werden evaluiert, in Verbindung mit konzeptuellen Parametern für Performance-Arbeit diskutiert und schließlich in szenische Konzeptentwürfe überführt.

Die LV ist ein Angebot im Rahmen des „Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst / PLUS und MOZ“ und steht inhaltlich in Verbindung mit dem Interdisziplinären Projekt, das in der Kollegienkirche Salzburg stattfindet.

Basislektüre

HÖRNING, Karl H. und REUTER, Julia (Hg.): Doing Culture. Neue Positionen zum Verhältnis von Kultur und sozialer Praxis
Transcript, Bielefeld 2004

WS 2006–07

„Doing Culture“ Teil I Positionen zum Verhältnis von Kultur und sozialer (Musik- und Tanz-)Praxis

Als Fortsetzung des „Philosophischen Cafés“ vom SS 2006 werden wir uns erneut auf Diskussionsfelder zwischen Kulturphilosophie – Kunst – Pädagogik begeben und diesmal insbesondere prozesshaft orientierte Kulturarbeit („Doing Culture“) sowie deren sozialkulturelle und (musik- und tanz-)pädagogische Relevanz ins Blickfeld der Aufmerksamkeit rücken.

Die LV ist ein Angebot im Rahmen des „Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst“/ Kooperation der Paris-Lodron-Universität Salzburg und Universität Mozarteum Salzburg. Sie steht inhaltlich in Verbindung mit einem Interdisziplinären Projekt, das mit der „TanzMusikTheaterWerkstatt“, Universität Mozarteum, sowie den Projektpartnern „Österreichische Hochschülerschaft Mozarteum“ (ÖH) und „Katholische Hochschulgemeinde der Universität Salzburg (KHG)“ in der Kollegienkirche Salzburg stattfinden wird (s. Interdiziplinäres Projekt).

Die Themen der künstlerischen Performancearbeit stehen im engen Dialog mit der textorientierten Arbeit im „Philosophischen Café“. Hier werden Aufforderungskonzepte an die Künste der Gegenwart fokussiert, um einerseits ihre gesellschaftliche Relevanz zu hinterfragen und andererseits auf performativer Ebene sozialkulturelle Praxis als theatrale Form selbst zu erproben.

Basislektüre

HÖRNING, Karl H. und REUTER, Julia (Hg.): Doing Culture. Neue Positionen zum Verhältnis von Kultur und sozialer Praxis
Transcript, Bielefeld 2004

01.–13. September 2006

„Kunst als Verfahren“ – eine Wahrnehmungstheorie von Viktor Šklovskij Vortrags- und Seminarreihe im Rahmen der Gastlehrtätigkeit von Helmi Vent am „College of Music and Dance“ und der „Mongolian University of Arts and Culture“, 1.-13. September 2006, Ulanbaatar (Mongolei)

Im Mittelpunkt der Vortrags- und Seminarreihe steht die Schrift „Kunst als Verfahren“, eine Wahrnehmungstheorie des russischen Literaturwissenschaftlers Viktor Šklovskij aus dem Jahr 1916. „Um für uns die Wahrnehmung des Lebens wieder herzustellen, die Dinge fühlbar, den Stein steinig zu machen, gibt es das, was wir ‚Kunst’ nennen“, eine Bemerkung, die auf eine Intensivierung von Wahrnehmungsprozessen hinweist, die – so Šklovskij – „ein Ziel in sich“ seien und mit Hilfe des „Kunstgriffs“ der Verfremdung verlängert werden sollten.

In dem unmittelbar angebundenen Musiktheater-Projekt „Saiten im Gespräch“ gehen wir einigen „Kunstgriff“-Spuren improvisatorisch nach und rücken gewonnene Erfahrungen und Erkenntnisse unserer experimentellen Versuche in Rückkopplung mit dem Šklovskij’schen Text ins Bewusstsein.

In Ergänzung zu den theoretischen Überlegungen im Seminar und den individuellen Erfahrungen in der künstlerischen Projektpraxis geben Filmdokumente aus der Performance-Arbeit von Helmi Vent an der Salzburger Universität Mozarteum Einblicke in künstlerische Arbeiten, die im Sinne von Viktor Šklovskij mit dem Leitgedanken eines Kunstmachens als „Verfahren“ entwickelt worden sind.

Hinweis:
Der Text „Kunst als Verfahren“ steht allen Teilnehmern in russischer und deutscher Sprache zur Verfügung, ebenso eine Dolmetscherin für die gesamte Zeit der Gastlehrtätigkeit.

Projekt-Seite: Saiten im Gespräch

Basislektüre

ŠKLOVSKIJ, Viktor: Die Kunst als Verfahren [1916]. In: Juri Striedter, Texte der russischen Formalisten, Vol. 1, München 1969, S. 3–35

SS 2006

Ein anderes „Café für Sokrates"

Nach dem Modell philosophischer Praxis von Marc Sautet („Ein Café für Sokrates“) werden wir uns auf verschiedene Diskussionsfelder zwischen Philosophischer Anthropologie – Kunst – Pädagogik begeben, deren Themen von den Veranstaltungsteilnehmern und -teilnehmerinnen vorgeschlagen und für je eine Diskussionswerkstatt (i.e. eine Lehrveranstaltungszeit) aufbereitet werden.

Das Café-Laboratorium ist offen für Studierende aller Studiengänge sowie für Gäste aus Salzburg und AndersWo. Serviert werden Tee und Kaffee, zunächst am Lehrveranstaltungsort, später evtl. an anderen Orten.

Basislektüre

SAUTET, Marc: Ein Café für Sokrates. Philosophie für jedermann.
Aus dem Französischen übersetzt von Eva Moldenhauer
Winkler, Düsseldorf 2001

10. Januar 2006

Willst zu meinen Liedern Deine Leier drehn? Ein mobiles Fragegefüge am Ende von Schuberts Winterreise Vortrag mit Videodokumentationen im Rahmen der im WS 2005-06 laufenden Ringvorlesung  „Mobile Gefüge. Zum Verhältnis von Kunst und Wissenschaft im 19. Jahrhundert“ im Rahmen des Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst, einer Kooperation der Universität Salzburg und der Universität Mozarteum.

17:00 – 18:30 Uhr
Ort der Ringvorlesung: Juridische Fakultät der Universität Salzburg, Toskanatrakt,
Hörsaal 208

Eine der Verbindungsbrücken zwischen gegenwärtiger Kunst und Wissenschaft ist der in der Romantik (wieder-)entdeckte Parameter des Experimentellen. Dieser Parameter hat zwischenzeitlich viel „Mobiles“, viel Potentielles in das Kunst-Wissenschafts-Gefüge gebracht: Offene Verläufe von Suchwegen, Bifurkationen mit verschiedenen Optionen, Unbestimmtheits-, Unschärfe- und Ungewissheitskategorien. Der daraus erwachsene Relativismus hat in zunehmendem Maße den Blick auf Phänomenologisches geworfen, auf das, was sich zeigt und wie sich etwas zeigt.

In solchen mobilen Verläufen bewegt sich beispielhaft das Musik- und Tanztheaterprojekt Willst zu meinen Liedern Deine Leier drehn?, entwickelt mit Studierenden der Universität Mozarteum Salzburg im Studienjahr 1994-95. Filmische Dokumentationsausschnitte machen Divergenzen in Bezug auf die Körper- und Klangsozialisation der Performer sicht- und hörbar. In nahezu allen Szenen fragt das Stück nach Möglichkeiten klanglich-leiblicher Verständigung mit kulturell ‚Anderem’.

Anmerkung: Willst zu meinen Liedern Deine Leier drehn? – zitiert nach Wilhelm Müller und Franz Schubert Der Leiermann, dem letzten Lied aus der Gedichtsammlung und dem Liederzyklus Winterreise von 1827

Projekt-Seite: Willst zu meinen Liedern Deine Leier drehn?

WS 2005–06

Konzepte von Identität – thematisiert und befragt im Rahmen künstlerischer und kunstpädagogischer Werkstattarbeit

Identität - Ein Konstrukt? Eine Legitimationsformel für Machtinteressen? Eine „Urform der Ideologie“ (T. W. Adorno)?

In dem Wechselspiel zwischen Individualisierung und Entindividualisierung, zwischen Selbst- und Fremdbestimmung, wird Identität im Zusammenhang (musik- und tanz-) künstlerischer und künstlerisch-pädagogischer Werkstattarbeit unter der Perspektive vorläufiger und dynamischer Lebensentwürfe betrachtet, die immer wieder neu hergestellt werden müssen. Die Beschäftigung mit ausgewählten Facetten von personaler und interpersonaler Identität basiert u.a. auf der Auseinandersetzung mit Konzepten der „Patchwork-Identität“ (Heiner KEUPP), der „Landstreicher“-Identität (Zygmunt BAUMAN) sowie der „Vielfalt der Teil-Selbste“ (Helga BILDEN).

Basislektüre

BAUMANN, Zygmunt: Vom Pilger zum Touristen – Postmoderne Identitätsprojekte
In: KEUPP, Heiner: Lust an der Erkenntnis: Der Mensch als soziales Wesen.
Sozialpsychologisches Denken im 20. Jahrhundert
Piper, München 1995, S. 295–302
BILDEN, Helga: Das Individuum - ein dynamisches System vielfältiger Selbste
http://www.fmi.uni-passau.de/~huebner/Studium/ws0001_pollack_aest-kom/Helga_Bilden_-_Das_Individuum.pdf, zus.gefasst v. Chri. Hübner, S. 1–7
KEUPP, Heiner u.a.: Identitätstheorien. Das Patchwork der Identitäten in der Spätmoderne
Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1999

SS 2005

Inszenierung im Kontext ästhetischer Theorie und ästhetischer Werkstatt

„Inszenierung“ ist ein Leitbegriff unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit geworden. Neben unterschiedlichen Konzepten zu Vorgängen eines In-Szene-Setzens (Martin SEEL, Dieter MERSCH, Erika FISCHER-LICHTE) werden in dieser LV Inszenierungsarbeiten der Lehrveranstaltungsleiterin mit der TanzMusikTheaterWerkstatt an der Universität Mozarteum zur Diskussion gestellt und deren spezifische Parameter – von interaktiver Impulsdramaturgie bis zur Inszenierung der Nicht-Inszenierung anhand von langjährigen Dokumentationsarbeiten befragt. Diese Befragungen werden ergänzt durch Reflexionen über philosophische, sozialkulturelle und gesellschafts-politische Aspekte im Rahmen weiterer offener Inszenierungsarbeiten. Falls von den Teilnehmer/innen gewünscht, werden beispielhaft ausgewählte Ereignis-Impulse zum Anlass für gemeinsame kurze szenische Projektarbeiten genommen.

Basislektüre

FISCHER-LICHTE, Erika: Ästhetik des Performativen. Kap. 7.1 Inszenierung
Suhrkamp, Frankfurt 2004, S. 318–332
MERSCH, Dieter: Ereignis und Aura. Kap. III „Vom Werk zum Ereignis“
Suhrkamp, Frankfurt 2002, S. 157–244
SEEL, Martin: Inszenieren als Erscheinenlassen. Über die Reichweite eines Begriffs
In: FRÜCHTL, Josef: Ästhetik der Inszenierung
Suhrkamp, Frankfurt 2001, S. 48–62

WS 2004–05

Performance – als Lebens- und Gesellschaftsentwurf

Auf der Suche nach einem Verständnis einer anthropologisch orientierten Kunst knüpft die Lehrveranstaltung an Konzepte eines erweiterten Kunstbegriffs an, einer Grundformel menschlichen Seins, in der Lebens- und Gesellschaftsentwürfe in ihrer Gesamtheit im Sinne praktischer Philosophie als Kunst bezeichnet werden.
Im Wechselspiel zwischen Ästhetik und Existenz, zwischen Kunst und Wissenschaft, zwischen kultureller und sozialer Praxis wird es insbesonders um die Frage gehen, inwieweit ausgewählte Performance-Konzepte für eine künstlerisch orientierte Pädagogik fruchtbar gemacht und in ästhetische Praxisfelder überführt werden können.

Basislektüre

VENT, Helmi: Performance – Facetten von Lebensentwürfen
In: BASTIAN, Hans Günther / KREUTZ, Gunter: Musik und Humanität
Schott, Mainz 2003, S. 89–106

WS 2003–04

Tanz und komplexe Kulturalität

Die Lehrveranstaltung folgt dem Thema der vom 06. bis 09.11.2003 stattfindenden Tagung der Gesellschaft für Tanzforschung „Tanz Anders Wo – Tanz und komplexe Kulturalität“ im Tanzquartier Wien (s. Aushang). Aufgrund der Integration ausgewählter Themenstellungen der Wiener Tagung ist die Lehrveranstaltung nur in Verbindung mit der Teilnahme an dieser vorlesungsergänzenden Tagung absolvierbar.
(Gesamtaufenthalt in Wien: 5.–10.11.03)

Aus der Tagungsbroschüre:
„Unsere Raum- und Zeiterfahrungen lösen sich zunehmend aus den gewohnten geografischen bzw. kulturellen Zusammenhängen. Migration, elektronische Kommunikation und internationaler Tourismus führen dazu, daß Identität sich nicht mehr nur durch den Geburtsort definiert, sondern auch durch ihre Reise durch die Welt und deren Kulturen. Dabei werden Traditionen aufgenommen, mitgenommen, neu gedacht und verwandelt. Differenzen werden erlebt und erinnert, konstruiert und dekonstruiert. Als Körpergedächtnis dieses Prozesses ist Tanz ein privilegiertes Medium.“

Basislektüre

KAROSS, Sabine / WELZIEN, Leonore (Hrsg.): Tanz – Politik – Identität. >
Jahrbuch Tanzforschung, Bd. 11, hsg. i.A. der Gesellschaft für Tanzforschung
LIT Verlag Münster/Hamburg/London 2001

SS 2003

Das „Erweiterte Kunstwerk“ Positionen in Kunst und Pädagogik

Die Lehrveranstaltung setzt die im WS 2002/03 begonnene Auseinandersetzung mit dem „Erweiterten Kunstbegriff“ nach dem Verständnis von Joseph Beuys fort, diesmal in Verbindung mit dem „Beuys-Symposion“ vom 30.4. 4.5.2003 in Achberg/ Nähe Bodensee.

Orientiert an den Vorträgen des Symposions werden folgende Fragestellungen besonders fokussiert:

  • Positionen ästhetisch-politischer Bildung vor dem Hintergrund des „Erweiterten Kunstbegriffs“
  • Implikationen der Plastischen Theorie im Sinne Joseph Beuys‘ für kunstpädagogisches und in Ableitung für musik- und tanzpädagogisches Arbeiten
Basislektüre

SCHNEEDE, Uwe M.: Joseph Beuys – Die Aktionen
Hatje Verlag, Ostfildern 1994

WS 2002–03

„Das Mysterium findet im Hauptbahnhof statt“ (Joseph Beuys) Zur anthropologischen Dimension von Kunst

Auf der Suche nach einem Verständnis einer anthropologisch orientierten Kunst knüpft die Lehrveranstaltung beim „erweiterten Kunstbegriff“ (Joseph Beuys) an, einer Grundformel des Seins, in der Gesellschafts- und Lebensentwürfe in ihrer Gesamtheit im Sinne praktischer Philosophie als Kunst bezeichnet werden.

Vor diesem Hintergrund richten sich die leitenden Fragen auf Vernetzungsverfahren

  • zwischen Kunst und dem Humanum
  • zwischen Kunst und Wissenschaft
  • zwischen kultureller und sozialer Praxis als offener Performance
  • zwischen Kunst und Kunstpädagogik.

Hier wird es im Wechselspiel zwischen Ästhetik und Existenz insbesondere darum gehen, das Bewusstsein zu schärfen sowohl für die eigene als auch für die zu vermittelnde (musik- und tanz-) künstlerische Praxis.

Basislektüre

HARLAN, Volker: Was ist Kunst?
Werkstattgespräch mit Joseph Beuys
Urachhaus, Stuttgart 1986

SS 2002

Kunst und ihre Funktion im Bildungsprozess

Wenn das Prinzip Kunst – ob als Entdeckung, Gestaltung, als Interaktion oder Interpretation, Symbolherstellung oder Lebensart verstanden – potentiell in uns allen vorhanden ist, stellt sich die Frage, wie Begegnungsfelder aufbereitet werden können, in denen Funktionen von Kunst erfahrbar und bearbeitbar sind. Wenn dann darüber hinaus die vielfältigen Funktionen von Kunst im Rahmen von Bildungsprozessen in ein Wechselspiel geraten dürfen, besteht die Chance einer Eröffnung reicher Spielräume für neue Gestaltungs- und Kommunikationsformen.

In diesem Zusammenhang wird eine Pädagogik der Künste nach der Art und Weise fragen, wie sich künstlerische Bildung im Prozess und Diskurs konstituieren kann.

Lektüre zur Lehrveranstaltung

(Vortrags-)Texte von Entwicklungspsychologen, Erziehungswissenschaftlern, und Musikpädagogen, die zum Themenblock "Kunst und ihre Funktion im Bildungsprozess" im Rahmen des Kongresses "Musik und Mensch" vom 7.–9. März 2002 an der Universität Mozarteum referiert haben: Rolf Oerter, Horst Rumpf, Hans Günther Bastian, Wilfried Gruhn, Franz Niermann.

SS 2001

Die Idee des „Lebenskunstwerks“ Anthropologische Aspekte gestaltender Tätigkeit

Nach der Auseinandersetzung mit der „Idee des Gesamtkunstwerks im 20. Jahrhundert“ greift diese Lehrveranstaltung die Schlußdiskussion der letztjährigen Vorlesung auf, um sie in das Konzept des Lebenskunstwerks (LKW) zu überführen. Stand am Ende der Gesamtkunstwerk-Idee die Transformation und Erweiterung gestaltenden Tuns in ein soziales und anthropologisches Feld, so befragt die Ästhetik des Lebenskunstwerks das Leben als Kunstwerk selbst. „Wenn Gelb in Blau fließt, entsteht Grün. Wenn die Kunst im Leben auftaucht kommt es zur Lebenskunst ... eine Kunst, die das Leben erfaßt und durchzieht, so daß eine neue Kultur entsteht“ (Paolo Bianchi, 1999). Inwieweit Lebenskunst in unserem Kulturkreis als ethische und ästhetische Kultur neue Realitäten – insbesondere klang- und körperintegrative Realitäten – schaffen kann, wird eine leitende Fragestellung der Lehrveranstaltung sein.

Basislektüre

BIANCHI, Paolo: Lebenskunst als Real Life. Kunstforum, Bd. 143, Jan./Febr. 1999

WS 2000–01

Zur „unbekannten“ Bildung Oder: Eine Übung zur sokratischen Lehrkunst

Nichts gegen allerlei Lehrerhandwerk, nichts gegen eine gründliche Ziel- und Inhaltsdiskussion, nichts gegen gekonnte methodische Schritte vor dem Hintergrund einer wohldurchdachten Planung einer Unterrichtsstunde, nichts gegen solide Fachkenntnisse und souverän beherrschte fachspezifische Techniken. Allerdings ... Didaktische Fitneß ist nur ein Teil von dem, was einen Lehr-Lern-Prozeß ausmacht. Diese Lehrveranstaltung stellt bewußt Unbekanntes und Ungeplantes als Parameter unterrichtlicher Prozesse in den Mittelpunkt didaktischer Auseinandersetzung. Die ‚geplanten‘ (!) Übungen hierzu können dann ihre Wirksamkeit entfalten, wenn uns das Nicht-Wissen und die Leere im Kopf keinen Routineball mehr zuwerfen, der uns sagt, welche nächste methodische Karte wir im Planspiel ‚Unterricht’ ziehen könnten. Rettungsringe für die Schwimm-Übungen in unbekannten Gewässern sind diverse Schriften von Autoren (schwerpunktmäßig Horst Rumpf), die uns ermutigen, unser Notfallgepäck an Land zu lassen und während der Übungen den vermeintlichen Verlust von Souveränität auszuhalten, um Unvorhergesehenem mit Gelassenheit und dennoch Aufmerksamkeit zu begegnen. Schließlich werden wir einen Bogen spannen von verschiedenen Parametern der ‚Leere‘ bis zu aktuellen Fragen der Bildungsreflexion und Bildungskritik.

Basislektüre

RUMPF, Horst: Belebungsversuche. Ausgrabungen gegen die Verödung der Lernkultur
Weinheim und München 1987

 

WS 2000–01

Zur Kultur des „Könnens“ Auf der Suche nach subjektorientierten Parametern

Die Lehrveranstaltung findet teilweise in Kooperation mit Studierenden anderer Studienrichtungen der Universität Mozarteum statt. Ausgangspunkt des gemeinsamen praxis- und theoriebezogenen Arbeitens ist das vokale bzw. instrumentale Können des/der einzelnen Teilnehmer/in auf der Basis ‚gelernter‘ Sing- und Spieltechniken. Durch Anregungen der Lehrveranstaltungsleiterin sollen die jeweiligen Techniken in erweiterten kommunikativen Zusammenhängen angewendet und in entsprechend erweiterten ästhetischen Zusammenhängen künstlerisch handhabbar gemacht werden. Die erfahrenen Prozesse der Umlenkung

  • von präsentativ-solistischer zu partnerorientierter-mitteilender Tätigkeit
  • von reproduktiver zu produktiver Tätigkeit

sollen von den teilnehmenden Studierenden des 2. Studienabschnitts der Studienrichtung „Musik- und Bewegungserziehung“ unter ausgewählten Perspektiven in schriftlicher Form dokumentiert und didaktisch reflektiert werden. Aus Gründen der Kooperation mit Studierenden verschiedener Studienrichtungen wird die Lehrveranstaltung an 2 Wochenenden kompakt angeboten (s.o.).

Basislektüre

MANTEL, Gerhard (Hg): Ungenutzte Potentiale. Wege zu konstruktivem Üben
Schott Verlag, Mainz 1998

SS 2000

Die Idee der Inszenierung von Räumen

Das Interesse der Lehrveranstaltung gilt zeitgenössischen Strömungen und Leitideen des „Labor- und Inszenierungsfelds Raum“. Dabei werden „Musik und Tanz im öffentlichen Raum“ sowie „Der mediatisierte Raum“ in ihren verschiedenen sozialen, ökonomischen und politischen Aspekten den Schwerpunkt bilden. Um die ästhetischen Hintergründe der genannten Strömungen verstehen und einordnen zu können, werden auch einige Vorläufer dieser Erscheinungsformen aus dem 20. Jahrhundert vorgestellt. Leitende Fragestellungen werden sein:

  • Welches Kunstverständnis steht hinter den Rauminszenierungsideen?
  • Welche Funktionen übernimmt der öffentliche und mediatisierte Raum im Bezugsfeld von Musik und Tanz bzw. Musik- und Tanzpädagogik?
  • Welche didaktische Bedeutung können jene spartenübergreifenden Konzepte für musik- und tanzpädagogische Arbeit haben und mit welchen Entwürfen können Pädagogen auf die vorgestellten Entwicklungen reagieren?

Grundlage der Orientierung und Auseinandersetzung bilden ausgewählte Texte sowie Ton- und Videobeispiele (Literatur- und AV-Liste in der Veranstaltung).

Projekt-Seite: Auf weiter Flur

Basislektüre

FOUCAULT, Michel: Andere Räume
In: BARCK, Karlheinz et al. (Hg.): Aisthesis. Wahrnehmung heute oder Perspektiven einer anderen Ästhetik
Reclam, Leipzig 1990, S. 34–46

WS 1999–2000

Die Idee des „Gesamtkunstwerks“ im 20. Jahrhundert

Die Diskussion um den Begriff Gesamtkunstwerk, damit einhergehend eine kontroverse Auseinandersetzung über Aufgabe und Selbstverständnis einer solchen künstlerischen Erscheinungsform, hat sich nach 1960 verstärkt. Das Verständnis reicht von verschiedenen Strömungen und Konzeptionen, vom „Totalen Theater“ über „Aktionskunst“, „Performance Art“, „Audiovisuelle Experimente“, „Multimedia-Art“ bis zur Erneuerung des Gesellschaftsorganismus im Sinne einer „Sozialen Skulptur“ bei Josef Beuys. Hier hat der Begriff Gesamtkunstwerk am wenigsten mit der „Vereinigung der Künste“ zu tun, sondern ist eine Transformation und Erweiterung gestaltenden Tuns in ein soziales, anthropologisches Feld hinein, in dem der Bau der Gesellschaft als dem Gesamtkunstwerk mit künstlerischen Mitteln unternommen werden soll. Inwieweit oben genannte Ausprägungen im Rahmen erweiterter Kunstbegriffe für eine künstlerisch orientierte Pädagogik, u.a. Musik- und Tanzpädagogik, fruchtbar gemacht werden können, wird eine leitende Fragestellung der Lehrveranstaltung sein.

Basislektüre

SZEEMANN, Harald und SCHEEL, Walter (Hg.): Der Hang zum Gesamtkunstwerk.
Aarau und Frankfurt a.M. 1983

WS 1998–99

Modern Trends in Central European Art

Lecture (Postgraduate Study Course)
Teaching language: English

The lecture aims to point out:

  • innovations and movements of the early twentieth century (especially "Dada" and Surrealism) as important sources of contemporary art in Europe
  • art movements in Europe and their sociological, political and cultural contexts after the Second World War
  • aesthetic ideas and paradigms in selected phenomena of contemporay art (settings, determinants, elements and materials, forms and structures; compositional techniques and practices; communicative components) selected works and concepts of artists (musicians, dancers, painters etc.)
  • Relations between the arts; between art and science; between art, science and culture; between art and art education
Basislektüre

HUXLEY, Michael and WITTS, Noel (ed.): The Twentieth-Century Performance Reader
Routledge, 1996

WS 1998–99

Mauricio Kagel – Musik, Bewegung, Theater, Film

Seit Anbeginn seines Schaffens komponiert Mauricio Kagel in seinen szenischen und filmischen Produktionen heterogene Mischungen aus Klängen, Bewegungen, Aktionen, Materialien, Lichtquellen. Diese Heterogenität der Szenerie korrespondiert mit Kagels ästhetischer Auffassung, die „Widersprüche und Missverständnisse als etwas enorm Schöpferisches“ begreift. Dass eine solche Ästhetik des Widerspruchs allem Fertigen, Fixierten, Modellhaften misstraut, wird eine zentrale Fragestellung der Lehrveranstaltung sein.

Mit dem Begriff „Dekomposition“ schlägt Kagel eine Neueinschätzung der Elemente der Musik der Vergangenheit vor, nicht um historische Musik bzw. Kunst zu verneinen, sondern um Werte und Strukturen der Vergangenheit umzudeuten, was letztendlich auf (u.a. didaktische) Reflexion abzielt. Hier spiegelt die Arbeit Kagels die für unsere Zeit charakteristischen Annäherungen zwischen wissenschaftlichem und künstlerischem Denken wider, das sich häufig in seinen Schriften und Filmkompositionen über kulturelle, gesellschaftlich-politische, soziale und psychologische Probleme niederschlägt.

Grundlage der Orientierung und der ästhetisch-didaktischen Auseinandersetzung bilden ausgewählte Originaltexte und Filme von Mauricio Kagel.

Basislektüre

KAGEL, Mauricio und KLÜPPELHOLZ, Werner: Kagel ... /1991. Ostfildern 1998
SCHNEBEL, Dieter: Mauricio Kagel. Musik Theater Film. Köln 1970

24.–28. Februar 1997 – Blockseminar

Konzepte und Entwürfe zu ‚Raum-Klang-Körper‘ im 20. Jahrhundert

Das Blockseminar soll den Teilnehmern und Teilnehmerinnen Gelegenheit geben, Konzeptionen und Leitideen zum Lehrveranstaltungsthema kennenzulernen und – je nach Wunsch – ein Konzept im Ansatz praktisch zu erproben und didaktisch auszuloten. Neben neueren Strömungen und Erscheinungsformen zeitgenössischer Raum-Klang-Körper-Kunst werden einige Vorläufer der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vorgestellt (z.B. Die Idee der akustischen Möblierung von Räumen (Eric Satie), die Idee sich bewegender, verschiedenartiger Klangereignisse (Charles Ives), das Konzept wandernder Klangmassen (Edgar Varèse), u.a..

Das Blockseminar ist offen für Studierende aller Abteilungen der Hochschule Mozarteum.

Basislektüre

ANGERMANN, Klaus/BARTHELMES, Barbara: Die Idee des klingenden Raumes seit Satie
In: JOST, Ekkehard (Hrsg.): Musik zwischen E und U, S. 107–126
Mainz, London, New York, Tokio 1984
SCHNEBEL, Dieter: Anschläge – Ausschläge. Texte zur Neuen Musik
Kap.: Klang und Körper, S. 37–49 und Kap.: Sichtbare Musik, S. 262–300
München, Wien 1993
VARÈSE, Edgard: Die Befreiung des Klangs
In: DANUSER, Hermann (Hrsg.): Amerikanische Musik seit Charles Ives, S. 223–235
Laaber 1987

SS 1997 – Seminar und Interdisziplinäres Projekt

Mauricio Kagel: „Sur Scène (1959/60). Kammermusikalisches Theaterstück in einem Akt“ Konzept, szenisch-kompositorische Elemente (Kagel) und Einstudierung von Teilszenen von „Sur Scène“ (Regie: Seminar- und Projektteilnehmer)

„Sur Scène“ von Mauricio Kagel ist eine Art von Gesamtkunstwerk, eine Verbindung von Klang, Wort, Bewegung, kabarettistischen Elementen, Kritik (an der Kritik), Assoziationsketten, die bei surrealistischen Stilmitteln anknüpfen. Handlungen werden in musikalische Kompositionen, Musik in Aktionen transformiert. Klangliches wird mit Außerklanglichem, mit Versatzstücken, Ereignissen, Kulissen und anderem verknüpft.

Um die kombinierte Lehrveranstaltung von Seminar und Interdisziplinärem Projekt abzuschließen, wählen die Teilnehmer zwischen

  • einer Einstudierung selbst ausgewählter Partiturkapitel von „Sur Scène“ mit der Lehrveranstaltungsgruppe und gegebenenfalls Gästen oder
  • einer schriftlichen Erstellung eines Konzepts für ein szenisches Stück, das sich anlehnt an Kompositionsstrukturen von „Sur Scène“.
Arbeitsmaterial

Partitur: Mauricio Kagel: „Sur Scène. Kammermusikalisches Theaterstück in einem Akt“. C. F. Peters Musikverlag. Frankfurt · Leipzig · London · New York 1963

SS 1996 – Seminar und Übung

Die Phänomenologischen Skizzen „Dinge und Undinge“ von Vilém Flusser Eine Schulung der Wahrnehmung und Sinnlichkeit

Das Seminar konzentriert sich auf das Studium der in dem Band „Dinge und Undinge“ versammelten Essays von Vilém Flusser aus dem Jahr 1993. Der Klappentext nennt Flussers Essays „eine Schulung der Wahrnehmung und Sinnlichkeit ohne sicheren Boden, als freies, faszinierendes Spiel.“

Dinge und Undinge so anzusehen, als sähe man sie zum ersten Mal, sei eine Methode, so heißt es in der Fortsetzung des Klappentexts, um an ihnen bisher unbeachtete Aspekte zu entdecken. „Es ist eine gewaltige und fruchtbare Methode“, so Flusser, „aber sie erfordert strenge Disziplin und kann leicht misslingen. Die Disziplin besteht im Grunde in einem Vergessen, einem Ausklammern der Gewöhnung an das gesehene Ding, also aller Erfahrung und Kenntnis von dem Ding. Dies ist schwierig, weil es bekanntlich leichter ist zu lernen als zu vergessen.“

Das Seminar intergiert praktische Übungen zur Erprobung dieser „fruchtbaren Methode“ und versteht sich als Anregung für alle diejenigen, die an einer Schulung der Wahrnehmung „ohne sicheren Boden“ interessiert sind.

Basislektüre

FLUSSER, Vilém: Dinge und Undinge. Phänomenologische Skizzen. München, Wien 1993

26.–29. Februar 1996 – Blockseminar

Interdisziplinäre Handlungs- und Berufsfelder und neue Allianzen in künstlerischen und kunstpädagogischen Praktiken

11:00 Uhr, Vortrag mit Filmbeispielen und anschließender Diskussion
Tagungsort: University of British Columbia (UBC), Vancouver BC, Canada

Das Interesse des Seminars für Studierende im 2. Studienabschnitt gilt jenen Kunstpraktiken, welche die MusikTanzTheater-Künste unter neuen sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Bedingungen einer gegenwärtigen Informationsgesellschaft behandeln. In unserer Gesellschaft, in der sich begrenzte Blickfelder immer rascher auf globale Informationsräume ausdehnen, haben verschiedenste Medien an der Konstruktion von künstlerischer Wirklichkeit wesentlichen Anteil. Sowohl das Mapping der Medien als auch die Ausdehnung der übergreifend künstlerischen und kulturellen Kompetenzen werden zu den Praktiken der Künste für das nächste Jahrzehnt gehören.

Das Seminar greift diese Entwicklungen auf und fokussiert folgende Fragestellungen:

  • Welche neuen Arbeitsfelder eröffnen diese auf dem erweiterten Kunstbegriff basierenden Praktiken für künstlerisch orientierte Pädagogen?
  • Auf welche Weise kann eine in Zukunft geforderte interdisziplinäre und interkulturelle Kompetenz für Künstler und Kunstpädagogen gefördert und erweitert werden?
Arbeitsmaterial

Konzepte und Programme kultureller Einrichtungen sowie diverser Bildungs- und Ausbildungsinstitutionen im deutschsprachigen Raum

WS 1994–95

Künstlerische Studien und Hochschulpolitik

So wie kultur- und bildungspolitische Konzepte im Spannungsfeld gesellschaftspolitischer Strömungen stehen, so steht jede einzelne Person, die an einer Hochschule lernend und lehrend tätig ist, im Spannungsgefüge solcher Konzepte einerseits und Organisations- und Verwaltungsinstanzen für Bildung, Ausbildung und Unterricht andererseits.

Das Werkstatt-Seminar will darüber aufklären, was den Studierenden an einer Abteilung einer österreichischen Kunsthochschule ‚von außen‘ an Gesetzen, Verordnungen, Richtlinien etc. politisch vorgegeben ist, welche Instanzen und Faktoren auf (aus-)bildungspolitische Entscheidungen Einfluss nehmen und auf welche Weise man auf bestehende Situationen und Bestimmungen einwirken kann mit dem Ziel, sie zu unterstützen, zu festigen oder sie ‚von innen‘ zu verändern.

Abschlußqualifikation: Die sog. wissenschaftsorientierte Seminararbeit wird die Ausnahme bilden. Eher wird eine Mischform aus Textmaterialbeschaffung, Interpretationsarbeit, diverse Rollenübernahme in Diskussionsprozessen, Auswertung ausgewählter Seminarinhalte, Entwurf von Alternativkonzepten zu bestehenden Programmen und Bestimmungen die Regel sein.
Die Lehrveranstaltung kann auch ohne Qualifikationsabsicht, sozusagen als „Politische Arbeitsgemeinschaft“ aus persönlichen Interessensgründen besucht werden.

Basislektüre

Kunsthochschul-Studiengesetz (KHStG) 1991. Österreichische Studienvorschriften, Textausgabe Heft 15. Hg.: Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. Wien 1991
Kunsthochschul-Organisationsgesetz (KHOG) 1991. Organisationsrecht der österreichischen Hochschulen, Textausgabe Heft 1. Hg.: Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. Wien 1991

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